3.2 Transkritische Bifurkation Um
eine Vorstellung der transkritischen Bifurkation zu erhalten, geht man genauso
vor, wie bei der Sattel-Knoten-Bifurkation, zuerst betrachten wir ein
dynamisches System: , die Differentialgleichung vom nichtlinearen Typ wird
eine Stufe komplizierter gewählt, das ist der Typ von Differentialgleichung (in
Normalform), bei dem transkritische Bifurkationen auftreten: . Wiederum gesucht sind nun die stationären Lösungen
der Differentialgleichung, um Aussagen über deren Stabilitätsverhalten treffen
zu können. Die
stationäre Lösung ist gegeben durch: Û Û Für
diese Fixpunkte ist die lineare Stabilitätsuntersuchung durchzuführen. Im
allgemeinen Fall lautet die linearisierte Differentialgleichung für kleine
Auslenkungen : Für
den vorliegenden Fall ergibt sich also: und
somit für die Determinante der Jakobi-Matrix der Ausdruck , das Problem ist eindimensional. Betrachten
wir nun den 1. Fixpunkt und die zugehörige, linearisierte
Differentialgleichung: Die allgemeine Lösung dieser linearisierten
Differentialgleichung lautet: Für den 2. Fixpunkt und die zugehörige,
linearisierte Differentialgleichung ergibt sich: Die allgemeine Lösung dieser linearisierten
Differentialgleichung lautet: Der Fixpunkt ist also stabil für m > 0 (stabiler Knoten) und instabil für m < 0 (Sattelpunkt). Der Fixpunkt hingegen ist stabil
für m < 0 (stabiler Knoten) und instabil für m > 0 (Sattelpunkt). Mathematisch anschaulich läßt sich dieses Ergebnis
wieder mit den anschwellenden und abklingenden Exponentialfunktionen in
Abhängigkeit vom Vorzeichen des Kontrollparameters m herleiten. Die so erhaltenen Ergebnisse
stimmen mit der Klassifikation der Fixpunkte mittels Linearer
Stabilitätsanalyse überein.
Im Parameterraum ergibt sich damit folgendes Bild:
Ein Sattelpunkt und ein stabiler Knoten vereinigen
und trennen sich wieder. Am Bifurkationspunkt überschneiden sich
die Graphen des ersten und zweiten Fixpunktes (lat. trans – über, jenseits),
daher der Name: transkritische Bifurkation. Während des Seminarvortrags wurde ein Beispiel aus
der Anwendung, der Laser, genannt: Hier ist "x" die emittierte Photonenzahl. Unterhalb der Laserschwelle, also für m < 0, gibt es keine Verstärkung, der Ast ist stabil, der
instabile Ast fehlt allerdings, da es keine negative Verstärkung gibt. Oberhalb
der Laserschwelle, also für m > 0, wird der Ast stabil, es gibt Verstärkung. Der Ast , also der Bereich ohne Verstärkung, wird instabil. |